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Im Rekordtempo hat der US-Kongress einen gemeinsamen Gesetzentwurf für eine Steuerreform verfasst und dem Präsidenten kurz vor Weihnachten zur Unterzeichnung vorgelegt. Donald Trump hat seine Unterschrift am 22. Dezember 2017 geleistet und damit konnten die Gesetzesänderungen in Kraft treten. Mit diesem Beitrag sollen die wesentlichen Auswirkungen auf die Erneuerbare-Energien-Branche sowie aktuelle Branchentrends dargestellt werden.
Auswirkungen auf die Branche der Erneuerbaren Energien ergeben sich durch folgende wesentliche Gesetzesänderungen:
Trotz dieser Änderungen wird die Steuerreform in der Erneuerbare-Energien-Branche nicht nur negativ gesehen. Als Erfolg wird die Beibehaltung des Investment Tax Credits und des Production Tax Credits gefeiert. Die Lobby-Arbeit der Branche konnte den Gesetzgebungsprozess in ihrem Sinne beeinflussen und die in 2015 im Kongress verabschiedeten Regelungen bleiben unberührt.
Direkte Auswirkungen auf die Gesetzgebung der Bundesstaaten ergeben sich nicht. Inwieweit sich die Änderungen auf Bundesebene auf das prognostizierte Wachstum bei den Erneuerbaren Energien auswirken, bleibt abzuwarten.
Im aktuellen Marktreport der Solar Energy Industries Association wird vermerkt, dass die im dritten Quartal 2017 installierte Leistung im Jahresvergleich zurückgegangen ist und 2,031 MW betragen hat. Als wesentlicher Grund für den Rückgang werden Lieferengpässe angegeben. Hervorgehoben wird, dass 25 Prozent der in den ersten 3 Quartalen 2017 neu installierten Kapazität zur Stromerzeugung in den USA die Solarenergie betreffen. Nur der Anteil von Naturgas ist höher.
Die Solar Energy Industries Association sieht für die weitere wirtschaftliche Entwicklung insbesondere zwei Risiken.
Die American Wind Energy Association begrüßt insbesondere die bereits erwähnte Beibehaltung des Production Tax Credits und des Investment Tax Credits. Investitionen in Höhe von 85 Milliarden USD und die Schaffung von 20.000 Arbeitsplätzen bis 2020 werden prognostiziert. Im Bericht für das dritte Quartal 2017 wird ein Anstieg der im Bau befindlichen Windprojekte in Höhe von 27 Prozent im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum hervorgehoben. Die im Bau befindliche Leistung zum Ende des dritten Quartals betrug 29.634 MW und damit konnte der höchste Wert seit Veröffentlichung der Zahlen verzeichnet werden. Texas, Indiana, Oklahoma und Kalifornien führen die Liste der Bundesstaaten im Hinblick auf die installierte Leistung an.
Dieser Überblick zeigt, dass es bei den aktuellen Entwicklungen Licht und Schatten gibt. Positiv zu vermerken ist, dass es der Branche der Erneuerbaren Energien gelungen ist, geplante Änderungen im Subventionsrecht mit gravierenden negativen Auswirkungen abzuschwächen bzw. ganz zu eliminieren. Dies muss als Zeichen gewertet werden, dass diese Branche mittlerweile über ausreichendes Gewicht verfügt, um Einfluss auf die Gesetzgebung zu nehmen. Für deutsche Unternehmen gilt wie bisher, dass ein besonderes Augenmerk auf die Entwicklung in den Bundesstaaten gelegt werden sollte. Denn immer mehr Bundesstaaten fördern die Nutzung von Erneuerbaren Energien und hier ergeben sich Geschäftschancen. Verwiesen sei hier nur auf die Selbstverpflichtungen von mittlerweile 37 Bundesstaaten und 4 Territorien, die Stromversorgung in den nächsten Jahren bzw. Jahrzehnten (maximal bis 2040) zum Großteil auf Erneuerbare Energien umzustellen.
Dr. Ullrich Kämmerer
Wirtschaftsprüfer, Steuerberater
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